Wichtige Planungsphase abgeschlossen

Umnutzung Flumserei: Baukredit wurde bewilligt

Die Umnutzung der ehemaligen Spinnerei Spoerry in einen lebendigen Ort zum Wohnen, Wirken und Werken geht in die nächste Phase. In den historischen Produktionshallen und Werkstätten der Flumserei sollen in den nächsten Jahren Wohnungen und weitere Gewerbeflächen entstehen. Im Sommer 2023 konnte eine wichtige Planungs- und Kostenoptimierungsphase abgeschlossen werden. Der Baukredit wurde von der Eigentümerin, der Stiftung Abendrot, freigegeben.

Optimierung der Wirtschaftlichkeit

Im November 2022 unterzeichnete die Stiftung Abendrot mit der künftigen Totalunternehmerin eine Entwicklungsvereinbarung für die Realisierung des Umnutzungsprojekts auf dem ehemaligen Industrieareal. Gemeinsam mit der Halter AG will sie die „Flumserei“ zu einer einzigartigen Form des Wohnens, Wirkens und Werkens weiterentwickeln. Mit der voranschreitenden Planung wurde zum Ende des Vorprojekts eine aufwändige und tiefgreifende Projektoptimierungsphase mit Kostenüberarbeitung erforderlich.

Anspruchvolle Planung im Hauptbau

Bei der Planung gab es eine Vielzahl spannender Punkte zu beachten: Durch die flächige Anordnung der Einstellhalle sind einerseits die Rahmenbedingungen für die Bepflanzung komplizierter geworden, es konnten auf der anderen Seite aber massiv Beton und Aushub gespart und die Sicherungsmassnahmen vereinfacht werden. Neue Parkierungsnormen haben den Flächenbedarf pro Stellplatz deutlich vergrössert, sodass die Einstellhalle näher an die beiden sie begrenzenden Strassen heranrücken musste. Dennoch ist es gelungen, trotz zusätzlicher Parkplätze im Aussenraum einen attraktiven Vorplatz zu schaffen, auf dem sogar ein Café oder Restaurant mit Aussenbestuhlung seinen Platz finden könnte.

Denkmalpflege

Bedingt durch Wechsel an der Spitze der kantonalen Denkmalpflege wurde der Umgang mit der schützenswerten Substanz nochmals hinterfragt. Anstelle der rein dekorativen Erhaltung fast aller – ihrer tragenden Funktion beraubter – gusseiserner Stützen wurde nun über die Fortschreibung des historischen Tragwerks mit modernen Mitteln diskutiert. Die historischen Stützen bleiben in den Erschliessungszonen erhalten, während sie in den Mietbereichen durch leistungsfähigere neue Stützen ersetzt werden. Das bestehende Deckentragwerk wird an das neu eingezogene angebunden und verbleibt – in allenRäumen sichtbar – im Gebäude.

Gebäudestruktur / Tragwerk

Anstelle der bislang vorgesehenen neuen Stahlbeton-Tragstruktur kommt nun in allen oberirdischen Geschossen ein neues Tragwerk aus Holz zum Einsatz und sorgt für eine Einsparung von ca. 4’500 m 3 Beton, was eine Reduktion der CO2-Emissionen um rund 1’000 Tonnen zur Folge hat. Neue Holzstützen werden die bestehenden Sekundärträger tragen, welche wiederum durch neue darüberliegende Holzplatten stabilisiert und versteift werden. Die Dachgeschosse werden komplett in Holzsystembauweise erstellt. Mit dem Einbau eines sechsgeschossigen Holztragwerks in ein denkmalgeschütztes Industriegebäude begeht die Stiftung Abendrot neue Wege in der Verfolgung ihrer Nachhaltigkeitsziele.

Wohnungstypologien und Gewerbeflächen

Vorgesehen ist eine grosse Vielfalt von Wohnungstypen: Vom kompakten Studio bis zur 5,5-Zimmer-Maisonettewohnung, Wohnateliers sowie gemeinschaftliche Räumlichkeiten und Einrichtungen. Durch diese Vielfalt im Angebot sollen breit gestreute Zielgruppen angesprochen werden. Auch die Gewerbeflächen präsentieren sich vielfältig: Grosszügige ebenerdige Flächen mit hohen Räumen und flexibler Aufteilung werden ergänzt mit den zellenartigen Räumen der nur sanft sanierten Obergeschosse des Kopfbaus an der Bergstrasse.

Arealverein

Die Stiftung Abendrot plant mit einem Arealverein die Identifikation der Mieterinnen und Mieter mit ihrem Wohn- und Arbeitsumfeld zu stärken und eine partizipative Ausformulierung und Nutzung der gemeinschaftlichen Einrichtungen zu ermöglichen.

Ausblick Umnutzungsprojekt Hauptbau

Die Zielpreisbestätigung durch die Totalunternehmerin von Ende Juni 2023 in Kombination mit der Erfüllung der weiteren Planungsziele ermöglichte die Freigabe des Baukredits und löst nun die Erarbeitung des TU-Vertrags und der Baueingabe aus.

 

Weitere Details finden Sie hier im Newsletter Nr. 9 der Stiftung Abendrot (PDF).