Die Chocolate Manufacture in der Flumserei
Wäre da nicht dieser feine Duft nach Honig und Schokolade, man würde glatt vorbeigehen, an diesem schlichten Flur, der von der Hauptverkehrsachse im Gewerbebau abzweigt. Ein kleines Schild mit Pfeil, erst auf den zweiten Blick wahrgenommen, leitet den Weg zum ehemaligen Ballenöffnungsgebäude der früheren Spinnerei Spoerry in Flums. Heute schweben keine Baumwollfasern mehr durch die Luft des hohen, weissen Raumes, dafür süsse Gerüche. Es ist die Chocolate Manufacture von Dino Fienarola, in der er täglich mit viel Herzblut kleinste Köstlichkeiten in Handarbeit herstellt.
Über viele Jahre und an Orten wie St. Moritz, Sydney und Toronto hat der gelernte Konditor-Confiseur sein Handwerk stetig verfeinert. Während seiner Arbeit als Saisonier in Davos hatte er in der Flumserei eine Lagerbox gemietet. Dabei kam er auf die Idee, dort weitere Räumlichkeiten zu mieten, um eine eigene Produktionsstätte einzurichten. Er startete seine Chocolate Manufacture nebenberuflich, in einem kleinen Raum im Kopfbau der Flumserei. Zarte Kirschamaretti, Florentiner mit Flumser Berghonig, Churfirstener Mandelspitzen und verschiedenste Pralinen wurden produziert und vor Ort verkauft.
Sein Konzept, aus lokalen Produkten Schokoladespezialitäten herzustellen fand Anklang. Bald war der Raum zu eng. Der Umzug in die heutigen Räumlichkeiten brachte mehr Platz, einen zusätzlichen Lagerraum und den Start in die Selbständigkeit. So verkauft Dino Fienarola heute seine Produkte nicht mehr nur direkt, er beliefert auch diverse Feinkostläden und Cafés in der weiteren Region. Gern möchte er nun seinen Kundenstamm erweitern, seine Sichtbarkeit verbessern, ein Shop-in-Shop-Konzept anbieten, eine Schauconfiserie. Die Ideen sind da, nur die Zeit fehlt ein wenig, um daran zu feilen. Bis heute betreibt Dino Fienarola seine Manufaktur alleine, mit ein wenig zusätzlicher Hilfe beim Verpacken der Produkte.
Für Kooperationen ist Dino Fienarola offen. Es haben sich auch schon welche ergeben hier in der Flumserei, mit einem Wachteleier-Produzenten zum Beispiel, dessen Eierlikör er für eine Pralinenspezialität verwendet. Der baldige Umbau des Hauptgebäudes wird zusätzlichen Platz für unterschiedliches Gewerbe bringen. Vielleicht ergeben sich dadurch neue Möglichkeiten. Gemeinsame Verkaufsflächen zum Beispiel. Die Ideen sind da.